In diesem Journal publiziert Quintessenz digitale Online-Sonderdrucke von Zeitschriftenartikeln aus dem Programm des Verlags im Volltext. Die Beiträge sind frei zugänglich.
Seite 3, SONDERHEFT KFO
Editorial
Miethke, Rainer-R.
Immer mehr Patienten legen Wert auf ein attraktives Aussehen. Damit verändert sich die Arbeit des Kieferorthopäden, da er bisher vor allem funktionell orientiert behandelt hat. Aktuelle Studien belegen, dass die Ästhetik für das soziale Umfeld unserer Patienten immer wichtiger wird. Besonders für das berufliche Fortkommen bringt körperliche Attraktivität deutliche Vorteile mit sich.
Schlagwörter: Erwachsenenbehandlung, Ästhetik, Attraktivität, psychosoziale Stärkung, Lachen
Kieferorthopädische und parodontale Therapie sind bei Erwachsenen eng miteinander verbunden. Zunehmender Attachmentverlust fördert spontane Zahnbewegungen. Das Ergebnis sind plaqueanfällige und unschöne Zahnstellungen. Immer mehr Patienten wünschen sich jedoch ein ästhetisch ansprechendes Gebiss. Eine langfristig stabile Situation kann oft nur durch eine Kombination von kieferorthopädischen, parodontalen und restaurativen Maßnahmen erzielt werden. Eines der zahlreichen Probleme dabei ist allerdings, dass festsitzende Apparaturen die mikrobielle Flora der Mundhöhle ungünstig beeinflussen. Deshalb spielt die Auswahl der geeigneten kieferorthopädischen Therapieform eine entscheidende Rolle.
Schlagwörter: Erwachsenenkieferorthopädie, Parodontitis, Bakterienshift, Invisalign, herausnehmbare Geräte
In einer deutschen Zahnarztpraxis wurden zwischen Juni 1987 und Oktober 1990 299 Patienten mit 1011 Keramikfüllungen versorgt. Die Restaurationen wurden nach dem Cerec®-Verfahren hergestellt und jeweils in derselben Sitzung adhäsiv eingegliedert. Der klinische Erfolg wurde fortlaufend beobachtet und dokumentiert. Die Liegedauer betrug zwischen 15 und 18 Jahren. Ereigniskriterien waren Verlust des Zahnes oder der Restauration, Fraktur mit Teilverlust von Zahn und/oder Restauration, Randkaries, Randausbesserung und endodontische Komplikation.
Die Erfolgswahrscheinlichkeit gemäß Kaplan-Meier-Verfahren sank nach 16,7 Jahren auf einen Wert von 84,4% ab. Bis zum Endzeitpunkt 18,3 Jahre wurde kein weiteres Ereignis beobachtet.
Wird für die Überlebensanalyse als Ereignis der Verbleib der Restauration zu Grunde gelegt, d.h. therapeutische Maßnahmen wie Trepanation und Randkorrektur mit Composite bleiben unberücksichtigt, so liegt der Kaplan-Meier Wert für den Beobachtungszeitraum bei 89%. Die Füllungsgröße hatte keinen Einfluss auf die Erfolgsprognose. Prämolaren erzielten ein besseres Ergebnis als Molaren. Vitale Zähne bewährten sich besser als avitale. Die Verwendung von Dentinadhäsiven erhöhte die Erfolgswahrscheinlichkeit. Im Beobachtungsintervall traten insgesamt 121 Ereignisse, davon 86 Restaurationsverluste auf. Häufigste Ursache waren Keramik- und Zahnfrakturen.
Schlagwörter: Cerec Restaurationen, klinische Langzeituntersuchung, 18-Jahres- Ergebnisse, Misserfolgsanalyse, Praxistauglichkeit
In a German dental practice, 299 patients were treated with 1011 ceramic fillings between June 1987 and October 1990. The restorations were produced according to the Cerec method and in each case inserted adhesively at the same appointment. The clinical success was continuously observed and documented. The period in place was between 15 and 18 years. Event criteria were loss of the tooth or of the restoration, fracture with partial loss of tooth and/or restoration, marginal caries, marginal repair and endodontic complication.
The probability of success according to the Kaplan-Meier method was reduced after 16.7 years to a value of 84.4%. No further event was observed up to the final time of 18.3 years.
If "restoration still in place" is made the basis for the survival analysis, ie, therapeutic measures such as trepanation and marginal correction with composite remain unconsidered, then the Kaplan- Meier value for the observation period is 89%.
The size of the filling had no influence on the success prognosis. Premolars achieved a better result than molars. Vital teeth prove to be better than non-vital teeth. The use of dentin adhesives increased the probability of success. A total of 121 events, 86 of these losses of restoration , occurred in the observation interval. The most frequent causes were ceramic and tooth fractures.
Schlagwörter: Cerec restorations, clinical long-term study, 18-year results, failure analysis, practical suitability
Seit nahezu 30 Jahren werden verschiedenste Laser in der Zahnheilkunde eingesetzt. Allerdings ist ihre Anwendung in der Kieferorthopädie noch nicht weit verbreitet. Trifft ein Laserstrahl auf eine Oberfläche kommt es zu unterschiedlichen Reaktionen, welche für die Zahnmedizin teilweise von Nutzen sein können. Indikationsgebiete für Laser in der Kieferorthopädie sind die Schmelzkonditionierung, das Debonding, die Lichtpolymerisation, die Weichgewebechirurgie und die Biostimulation. Im Bereich der Weichgewebechirurgie eignen sich Laser insbesondere für ästhetische Gingivakorrekturen in der Finishingphase, die Freilegung von Zähnen, die Durchführung von Frenektomien und für die Entfernung hypertrophen Gewebes. Dieser Artikel soll, dem klinisch tätigen Kieferorthopäden, theoretische Grundlagen vermitteln und anhand von praktischen Fallbeispielen die einfache Anwendung des Diodenlasers in der Kieferorthopädie verdeutlichen.
Schlagwörter: Laser, Gingivektomie, Ästhetik, Frenektomie, Kieferorthopädie
For nearly 30 years, various types of lasers have been used in dentistry; however, the use of lasers in orthodontics has not been as widespread. Different reactions occur when a laser beam strikes a biologic surface. Some of these reactions may be beneficial for dentistry. Indications for the use of lasers in orthodontics include enamel conditioning, debonding, light polymerization, soft tissue surgery, and biostimulation. In the field of soft tissue surgery, lasers are especially suitable for esthetic gingival corrections in the finishing phase of treatment, surgical exposure of teeth, frenectomies, and the excision of hypertrophic gingival tissue. This article provides the orthodontic clinician with the fundamentals of lasers, and illustrates the use of diode lasers in orthodontics through practical case studies.
Schlagwörter: laser, gingivectomy, esthetics, frenectomy, orthodontics
Aim: To examine the efficiency and effectiveness of the SureSmile process using the standards of the American Board of Orthodontists Objective Grading System (ABO OGS).
Methods: Three diplomates of the American Board of Orthodontics provided study casts of 62 patients whose orthodontic treatment was consecutively completed. Patients treated using the SureSmile process and a conventional approach were anonymized and randomized prior to independent scoring by two ABO OGS-calibrated examiners.
Results: Intra- and interexaminer reliability was consistent in all components with no differences between examiners (r = 0.96, P < .001). The ABO OGS score for the SureSmile patients (mean 26.3) was 4.4 points lower (P < .001) than for those treated conventionally (mean 30.7). Furthermore, treatment with the SureSmile process was shorter (14.7 months vs 20.0 months).
Conclusion: The SureSmile process results in a lower mean ABO OGS score and a reduced treatment time than conventional approaches. The approach has great potential to both decrease treatment time and improve quality.
Schlagwörter: computer, efficiency, orthodontics, treatment
Invisalign wird zu diesem Zeitpunkt als eine neue kieferorthopädische Behandlungsmethode in Europa eingeführt. Ihre apparative Grundlage sind klare, herausnehmbare Schienen, sogenannte "Aligner". In den USA wurden seit 1999 mehr als 30.000 Patienten mit dem Invisalign-System behandelt. Der nachstehende Artikel erklärt die Technik und beschreibt das Herstellungsverfahren. Zusätzlich werden einige Behandlungssituationen dargestellt, um die Effektivität der Invisalign-Methode und ihre mögliche Integration in konventionelle Multibandbehandlungen zu belegen.
Schlagwörter: Invisalign, Aligner, ClinCheck, 3-D-Modell, Laserscan
Attachments sind Befestigungselemente aus Kompositen, die helfen, bestimmte Zahnbewegungen mit Invisalign-Schienen zu erleichtern oder zu ermöglichen. Um zu verstehen, wann und wo welche Attachments indiziert sind, muss man die grundlegenden biomechanischen Prinzipien der Invisalign-Apparatur kennen. Obwohl Align Technology erforderliche Attachments selbstständig plant, sollte der Behandler die ihm zugesandten elektronischen Bilddateien sorgfältig daraufhin kontrollieren, ob auch seiner Meinung oder Erfahrung nach die vorgesehenen Attachments für die geplanten Bewegungen ausreichen. Auf jeden Fall hilft eine sorgfältige Indikationsstellung für das Anbringen von Attachments, gute Behandlungsergebnisse zu erzielen.
Schlagwörter: Invisalign, Aligner, Attachments, Befestigungselemente, Biomechanik
Der folgende Artikel belegt anhand zweier Patientenbeispiele, wie frontale Engstände mit Hilfe des Invisalign-Systems behandelt werden können. Dabei wurden verschiedene Methoden zur Platzgewinnung verwendet. Die Behandlung führte bei beiden Patienten innerhalb kurzer Behandlungszeiten zu ästhetisch ansprechenden Ergebnissen.
Schlagwörter: approximale Schmelzreduktion, Frontzahnextraktion, Bolton-Diskrepanz, Retentionselemente, Invisalign
Der folgende Patientenbericht stellt das Ergebnis der Zusammenarbeit eines Kieferorthopäden und eines Prothetikers vor. Mit Hilfe der Invisalign-Methode konnte bei einem Erwachsenen der Wunsch nach einem ästhetischen Lachen schon während der kieferorthopädischen Behandlung erfüllt werden, denn das Aussehen des Patienten wurde durch keine sichtbare Apparatur beeinträchtigt.
Schlagwörter: Abrasionen, Bruxismus, interdisziplinäre Therapie, Aligner, Veneers
In einer In-vitro-Studie wurde das dynamische Verhalten unterschiedlich konstruierter Implantat-Abutment-Verbindungen untersucht. Hierbei wurden die Abutments unter 30° mit einer Kraft von bis zu 200 N belastet. Der Kraftangriffspunkt war 8 mm von der Implantatplattform entfernt, die Anstiegsgeschwindigkeit der Kraft betrug 0,3 N/ms. Das Interface der Implantat-Abument-Verbindung wurde röntgenologisch mit einer Videokamera (1.000 Bilder/s) erfasst und vermessen. Die Ergebnisse zeigen, dass unter simulierten klinischen Bedingungen komplexe Mechanismen für die Entstehung oder das Ausbleiben von Mikrobewegungen verantwortlich sind. Sämtliche Implantat-Abutment-Verbindungen ohne Selbsthemmung weisen Mikrobewegungen auf (Implantatsysteme: SIC®, Replace Select®, Camlog®, XIVE®, Straumann-synOkta und -Fräszylinder®, Bego-Semados®, Straumann-Massivsekundärteil®). Bei präzise gefertigten Konusverbindungen mit Selbsthemmung (Implantatsysteme: Ankylos®, Astra Tech®) konnten keine Mikrobewegungen beobachtet werden. Die klinische Relevanz der Ergebnisse kann derzeit jedoch nur theoretisch abgeleitet werden. Vermutlich spielt der durch die Mikrobewegung verursachte Pumpeffekt eine entscheidende Rolle bei der krestalen Knochenresorption. Angenommen wird eine Kontamination des Knochens mit der im Implantat enthaltenen Flüssigkeit.
Schlagwörter: Implantat-Abutment-Verbindungen, Stoßverbindungen, Konusverbindungen, Kaubelastung, Kausimulator, Mikrobewegungen
Der Beitrag beschreibt den Therapieweg einer Veneerversorgung der Zähne 12 bis 22 exemplarisch an einer Patientin mit einwärts gedrehten Frontzähnen. Hierbei wird dargestellt, mit welchen doch teilweise einfachen diagnostischen Mitteln wie der Ästhetikanalyse nach Prof. Chiche, einem Modell-Wax-up mit entsprechenden Silikonschlüsseln und der darauf aufbauenden Therapieplanung ein sehr erstaunliches und schönes Lächeln erreicht werden konnte. Insbesondere wird auf den notwendigen engen Kontakt zwischen Behandler und Patient eingegangen, da letztlich nur durch ein absolutes Vertrauen in die Kunst des Zahnarztes und des Zahntechnikers die Bereitschaft des Patienten zur Therapie ermöglicht wird.
Schlagwörter: Frontzahnästhetik, Veneers, Diastema, Keramik
In dieser Studie sollte die Wirkung von Hyaluronsäure als Adjuvans zu Scaling und Wurzelglättung untersucht werden. Zwanzig Patienten mit einer chronischen Parodontitis wurden in die Untersuchung einbezogen. Als Kontrollgruppe (KG) dienten die Zähne des ersten und dritten Quadranten, als Testgruppe (TG) die Zähne des zweiten und vierten Quadranten. Alle Zähne wurden viermal mit Handinstrumenten im Abstand von 14 Tagen instrumentiert. In der TG wurde zusätzlich subgingival Hyaluronsäure als Gel injiziert. Es wurden Plaqueindex (PlI), die Sulcus-Fluid-Flow-Rate (SFFR) und der Sulkusblutungsindex (SBI) sowie Sondierungstiefen (ST), Rezessionen, der Attachmentverlust und Lockerungsgrade ermittelt. Zu Versuchsbeginn konnte kein Unterschied hinsichtlich PlI, SBI, SFFR, ST und Attachmentverlust zwischen TG und KG festgestellt werden. Im Rahmen der Behandlung wurde eine Verbesserung aller klinischen Parameter in den Versuchs- und Kontrollbereichen beobachtet (p < 0,001). Die TG zeigte aufgrund der Veränderung der SFFR-Werte eine Tendenz zu einer schnelleren Reduktion des Entzündungsgrades (p < 0,001). In der TG konnte weniger Blutung bei Sondierung als in der KG festgestellt werden. Weitere Studien müssen abklären, ob diese Tendenz bestätigt werden kann.
Schlagwörter: Parodontitis, Initialbehandlung, Hyaluronsäure, Entzündung, komplementäre Therapie, Wundheilung
Der folgende Artikel schildert anhand von vier Patientenberichten einige weitergehende Behandlungsmöglichkeiten mit der Invisalign-Methode. Obwohl alle diese Patienten zur Zeit noch von Dr. Ross J. Miller behandelt werden, zeigt die bisherige Therapie deutlich, welche potenziellen Möglichkeiten die Invisalign-Methode bietet. Die ersten drei Patientenberichte behandeln ein unterschiedliches Vorgehen bei der Korrektur von Engständen, während im vierten Bericht die Vorbereitung auf eine kombiniert kieferorthopädisch-kieferchirurgische Behandlung dargestellt wird.
Schlagwörter: Invisalign, Engstand, Distalbewegung, unilaterale Extraktion, kieferorthopädisch-kieferchirurgische Kombinationstherapie
Verweildaueranalysen über die Erfolgswahrscheinlichkeit enossaler Implantate gestatten Aussagen über den zu erwartenden klinischen Erfolg. Hierbei ist es notwendig, dass diese Analysen zeitabhängig erfolgen, um die gefundenen Überlebenswahrscheinlichkeiten mit denen anderer Untersuchungen vergleichen zu können. Für das Semados-Implantat von Bego (Bremen) existieren bis heute nur wenige Verweildaueranalysen; deshalb ist es nicht möglich, die Erfolgsprognose dieses Implantatsystems einzuschätzen. Im Rahmen der vorliegenden Langzeitbeobachtung wurden die Überlebenszeiten von insgesamt 601 Semados-Implantaten nach dem Verfahren von Kaplan und Meier ermittelt und mit den Daten anderer Langzeituntersuchungen in Beziehung gesetzt. Die Überlebenswahrscheinlichkeit betrug 97,0 % nach einem und 95,9 % nach fünf sowie nach neun Jahren. Somit wurde gezeigt, dass das untersuchte Implantatsystem im Hinblick auf die in der Literatur beschriebenen Prognosen anderer Systeme vergleichbar ist und eine ebenso gute Liegedauer erwarten lässt.
Schlagwörter: Implantat, Langzeituntersuchung, Überlebenswahrscheinlichkeit, Semados
Seit seiner Gründung 1997 ist das Unternehmen Align Technology sprunghaft gewachsen. Die ursprüngliche Idee entsprang zwar eher einem Zufall, die weitere Entwicklung war dagegen das Ergebnis einer gezielten strategischen Planung. Anfang 2001 ging Align Technology an die Börse und startete eine der größten Öffentlichkeitskampagnen in der Zahnmedizin.
Schlagwörter: Align Technology, Invisalign, CAD/CAM Verfahren, Internet, Unternehmensgeschichte
Seite 57 - 58, SONDERHEFT KFO
Übersicht über klinische Studien zu Invisalign-Behandlungen
Seite 61 - 82, IMPLANTOLOGIE
Ein Zahnersatz für zwei Lebensabschnitte
Ein innovativer Lösungsansatz unmittelbar vor und in der Lebensphase mit altersbedingten Erkrankungen und Behinderungen
Cacaci, Claudio / Lotz, Hans-Joachim / Randelzhofer, Peter / Weigl, Paul
Teleskopretinierter, implantatgetragener Zahnersatz war lange Zeit aufgrund fehlender geeigneter Behandlungsstrategien sowohl von zahnärztlicher als auch zahntechnischer Seite in der Implantologie vermieden worden. Die notwendige Präzison zur Herstellung einer optimalen Gerüstpassung zur Vermeidung jeglicher Prothesenkinematik ließ die Versorgungsform schnell unwirtschaftlich werden, obwohl die Vorteile für die Geroprothetik auf der Hand liegen: Eine vereinfachte Hygiene und einfache Erweiterbarkeit nach Pfeilerverlust stellen klinisch relevante Vorteile dar. Basierend auf den wissenschaftlichen Arbeiten von Weigl et al. wurde es Mitte der 90er Jahre möglich, durch Galvanomesostrukturen und deren intraorale Verklebung mit der Tertiärstuktur eine spannungsfreie und hochpräzise Gerüstpassung (Spaltbildung < 5 µm) zu erreichen. Dadurch konnte nicht nur das Behandlungsprotokoll vereinfacht, sondern auch der zahntechnische Aufwand wesentlich verringert und dadurch wirtschaftlicher gestaltet werden. Im Mittelpunkt standen die intraorale Verklebung und die Einführung eines neuen Haltelements - das konische Abutment aus Keramik. Bei geriatrischen Lösungsansätzen sind in der Implantatprothetik entweder herausnehmbare oder festsitzende Konstruktionen möglich. Die Entscheidungskriterien für oder gegen festsitzenden Zahnersatz im fortgeschrittenen Alter sind vielschichtig. Von Bedeutung sind Faktoren, wie Atrophiegrad, Implantatanzahl, mögliche Implantatlokalisation, operativer Aufwand, die manuelle und visuelle Fähigkeit des Patienten für die notwendigen Hygienemaßnahmen und letztendlich der finanzielle Aufwand. Festsitzende Konstruktionen ermöglichen die höchste Patientenakzeptanz, sind jedoch im Hygineaufwand seitens der Patienten nicht für jeden handhabbar. Herausnehmbare Implantatkonstruktionen vereinfachen die notwendigen hygienischen Maßnahmen erheblich und sind vor allem bei reduzierter Implantatanzahl und bei Patienten angezeigt, die altersbedingt die hohen hygienischen Anforderungen, die bei festsitzendem Zahnersatz notwendig sind, nicht mehr erfüllen können oder möchten. Bei allen Konstruktionen in der geriatrischen Implantatprothetik darf der Zukunftsaspekt in Bezug auf den Allgemeinzustand des Patienten nicht außer Acht gelassen werden. Unsere Patienten altern mit den Implantatkonstruktionen. Besonders bei der Integration festsitzender Konstruktionen muss diesem Aspekt Rechnung getragen werden. Die Hygienemaßnahmen müssen also im Fall einer Pflegebedürftigkeit durch Dritte erbracht werden können, damit periimplantäre Probleme bis hin zum Implantat- respektive Konstruktionsverlust vermieden werden können. Als Halteelement wählen wir die konische Primärkrone als Patrize; als Matrize fungiert die Galvanomesostruktur, die am Ende der Prothesenherstellung in das Tertiärgerüst eingeklebt wird. Aus hygienischen und mechanischen Gründen kommt als Material für das Halteelement ausschließlich Zirkondioxid zum Einsatz. Die prothetische Konstruktion ist als Einstück-Brückenkonstruktion auf enossalen Implantaten konzipiert und wird zunächst auf den Primärteilen zementiert. Es können verschiede Gerüst- und Verblendmaterialien zum Einsatz kommen. Die Konstruktion sichert folglich die Anpassung an veränderte gesundheitliche Lebensumstände des alternden Patienten und ist ohne Aufwand von der primär festsitzenden Lösung zu einer herausnehmbaren Lösung veränderbar.
Schlagwörter: Teleskopretinierter Zahnersatz, Zirkoniumdioxid, implantatgetragener Zahnersatz, Geroprothetik, konisches Abutment, festsitzende Konstruktionen, herausnehmbare Konstruktionen
In der restaurativen Zahnmedizin wird ein Teil der Kronen- und Brückenversorgungen aus Vollkeramik hergestellt. Die erforderlichen hochfesten Gerüststrukturen bestehen meist aus Oxidkeramiken. Zurzeit gewinnt die Zirkonoxidkeramik aufgrund ihrer guten Biokompatibilität und Dauerfestigkeit an Popularität. Ein führender Lieferant dieser "Hightech Ceramics" ist die Metoxit AG in Thayngen, Schweiz. Er liefert entweder Fertigteile wie Stifte, Implantatpfosten und Implantate oder Rohlinge, die z. B. mittels CAD/CAM-Technologie zu Pfosten, Kronen- und Brückengerüsten weiterbearbeitet werden. Im Folgenden wird über die Aktivitäten der Metoxit AG im Bereich der zahnärztlichen Prothetik berichtet.
Schlagwörter: Zahnärztliche Prothetik, Vollkeramik, Implantate, Implantatpfosten, Industriekeramik, Oxidkeramiken, Aluminiumoxid, Zirkonoxid
Die Rolle des Periosts in der dentalen Implantologie wird in der Literatur kontrovers betrachtet. Meist wird dem Periost des Kiefers eine osteogene Potenz zugeordnet, ohne dass diese Eigenschaft biologisch hinterfragt wird. Bei genauerer Betrachtung scheint die embryologische Herkunft und das Alter des Periosts eine erhebliche Rolle zu spielen. Neueren Studien zufolge verliert das Kieferperiost durch Alterung seine osteogene Potenz. Des Weiteren werden durch die Ablösung des Periostes an der Knochenoberfläche Resorptionen induziert. Es können berechtigte Zweifel gegen das Dogma, dass das Periost in der periimplantologischen Augmentation die beste Membran darstelle, erhoben werden. Die aktuelle Literatur unterstützt eher das Bild einer periostogenen Potenz des neu etablierten Knochens.
Schlagwörter: Augmentation, osteogene Potenz, Periost, Regeneration, Resorption
Purpose: To evaluate the 3-year clinical durability of the flowable bulk-fill resin composite SDR in Class I and Class II restorations.
Materials and Methods: Thirty-eight pairs of Class I and 62 pairs of Class II restorations were placed in 44 male and 42 female patients (mean age 52.4 years). Each patient received at least two extended Class I or Class II restorations that were as similar as possible. In all cavities, a one-step self-etching adhesive (XenoV+) was applied. One of the cavities of each pair was randomly assigned to receive the flowable bulk-fill resin composite SDR in increments up to 4 mm as needed to fill the cavity 2 mm short of the occlusal cavosurface. The occlusal part was completed with an ormocer-based nanohybrid resin composite (Ceram X mono+). In the other cavity, only the resin composite CeramX mono+ was placed in 2 mm increments. The restorations were evaluated using slightly modified USPHS criteria at baseline and then annually for 3 years. Caries risk and bruxing habits of the participants were estimated.
Results: No post-operative sensitivity was reported. At the 3-year follow-up, 196 restorations - 74 Class I and 122 Class II - were evaluated. Seven restorations failed (3.6%), 4 SDR-CeramX mono+ and 3 CeramX mono+ only restorations, all of which were Class II. The main reason for failure was tooth fracture, followed by resin composite fracture. The annual failure rate (AFR) for all restorations (Class I and II) was 1.2% for the bulkfilled restorations and 1.0% for the resin composite-only restorations (p > 0.05). For the Class II restorations, the AFR was 2.2% and 1.6%, respectively.
Conclusion: The 4-mm bulk-fill technique showed good clinical effectiveness during the 3-year follow-up.
Schlagwörter: bulk fill, dental restorations, clinical, composite resin, nano, posterior, self-etching adhesive
Mit digitalen transversalen Schichtaufnahmen (TSA) als Zusatzprogramm der Panoramaschichtgeräte und der digitalen Volumentomographie (DVT) sind Aufnahmen des Gesichtsschädels in mehreren Ebenen möglich geworden. Beide Verfahren, TSA und DVT, ergänzen sich. Sie sollten mit entsprechend rechtfertigender Indikation für entsprechende Fragestellungen in der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde aus diagnostischen und forensischen Gründen eingesetzt werden. Das CT sollte aus strahlenhygienischen Gründen nur noch bei komplexen Fragestellungen des Gesichtsschädels mit Weichteilbeteiligungen und in der Tumordiagnostik eingesetzt werden.
Schlagwörter: Panoramaschichttechnik, digitale transversale Schichtaufnahme, digitale Volumentomographie, Radiologie des Gesichtsschädels
With digital transversal slice imaging (TSI) as a supplementary program to pantomographic devices and digital volume tomography (DVT), images of the viscerocranium are now possible in several planes. The two procedures, TSI and DVT, are complementary. They should be applied where the indication justifies it in dentistry and maxillofacial surgery for diagnostic and forensic purposes. To minimize patient exposure to radiation, computer tomography (CT) should only be used in complex situations of the viscerocranium where soft tissues are involved or in tumor diagnosis.
Schlagwörter: pantomographic slice technique, digital transversal slice imaging (TSI), digital volume tomography (DVT), radiology of the facial skeleton
Während die Anfänge der Implantologie durch das "chirurgisch orientierte" Implantieren geprägt waren, etablierte sich später der Begriff des "prosthetically driven implant placement". Dieser schaffte durch eine optimierte Implantatposition technische Vorteile sowie die bestmöglichen Voraussetzungen hinsichtlich biologischer Langzeitkomplikationen, die gerade hinsichtlich des Risikos periimplantärer Erkrankungen besondere Beachtung verdienen. Dadurch können Suprastrukturen derart gestaltet werden, dass sie die optimale Reinigungsmöglichkeit durch den Patienten und in der Erhaltungstherapie (Sondierbarkeit) erlauben. Neben dem positiven Effekt für die Reinigbarkeit der Suprastrukturen eröffnet sich auch die Möglichkeit zur Wahl der präferierten Befestigungsart. Im Falle verschraubter Suprastrukturen, die durch neuartige implantatprothetische Komponenten an Attraktivität gewinnen, können Zementreste mit ihren biologischen Risiken vermieden sowie Schwierigkeiten bei technischen Langzeitkomplikationen reduziert werden. Zudem kann eine Vereinfachung des klinischen Prozedere erreicht werden.
Schlagwörter: Implantatprothetik, Abutmentschraube, Implantatposition, Verschraubung, Zementierung, Periimplantitis, periimplantäre Mukositis, Zementreste, biologische Langzeitkomplikationen, technische Langzeitkomplikationen
The early days of implantology were characterized by "surgically oriented" implant placement. Later, the concept of "prosthetically driven implant placement" was established, which offered technical advantages and a reduced risk of biologic complications by optimizing the implant position through backward planning, through which superstructures can be designed to allow the best possible cleansability by the patient and in maintenance therapy. Besides the positive effect of cleansability of the superstructures, the possibility opens up of choosing one's preferred method of retention. Screw-retained superstructures have become more attractive due to the development of novel implant prosthetic components. These improvements have meant that cement residues and their biologic risks can be avoided, leading to a reduction of long-term technical complications. Overall, the "prosthetically driven implant placement", along with screw-retained restorations, leads to a simplification of the overall clinical procedure.
Schlagwörter: abutment screw, biologic long-term complications, cementation, cement remnants, implant position, implant prosthetics, peri-implantitis, peri-implant mucositis, screw retention, technical long-term complications
Das Galvano- oder Elektroforming ist eine der aufstrebenden und innovativsten Techniken im modernen Dentallabor. Diese Entwicklung hält im letzten Jahrzehnt ungebrochen an. Die Vorteile des auf dieser Basis hergestellten Zahnersatzes sind neben den Materialeigenschaften, wie Biokompatibilität, Farbe, gleichmäßige Schichtstärke und anderen, vor allem die Sicherheit bei der Verarbeitung, computergestütztes Processing, Wirtschaftlichkeit, auf die zu erstellende Arbeit und die Laborgröße abgestimmte Gerätegrößen adäquater Badvolumina und fehlende Verunreinigungen. Technologieemminente Fehlerkontrolle durch Farbumschläge an der Goldoberfläche lassen den Techniker problemlos und ohne zusätzliche Geräte die Qualität seiner Arbeit beurteilen. Misserfolge sind auf Bedienungs- oder Verarbeitungsfehler sowie Defekte an Geräten zurückzuführen. Die nachfolgende Übersicht soll dem Praktiker behilflich sein, im Schadensfall die Ursache zu erkennen und zu beseitigen.
Schlagwörter: Galvanoforming, Fehleranalyse, Goldbonder, Keramikverblendung, Friktionserneuerung
Moderne digitale Planungen ermöglichen neue Therapien. Der Einsatz leistungsfähiger Materialien und die Mittel der digitalen Planung lassen sich so miteinander verbinden, dass auch in komplexen Fällen eine noninvasive Therapie durchgeführt werden kann. Hier bieten Hochleistungspolymere Materialeigenschaften für eine Behandlung, bei der die Zahnsubstanz des Patienten nicht mehr verändert werden muss.
Schlagwörter: Digitale Planung, noninvasive Restauration, Hochleistungspolymere, Digital Smile Design (DSD), Esthetic Dental Axis Planning (EDAP)
Die periimplantären Knochenverhältnisse stellen ein allgemein akzeptiertes Erfolgs- beziehungsweise Misserfolgskriterium für eine Implantattherapie dar. Die einzige Möglichkeit, das Knochenniveau zuverlässig zu bestimmen, besteht in der Anwendung radiologischer Verfahren. In dieser Untersuchung wurde die Eignung des computerunterstützten, strahlenreduzierten, intraoralen Röntgensystem Sidexis® (Sirona) zur Verlaufsbeobachtung periimplantärer Knochenverhältnisse während der Einheilphase enossaler Implantate untersucht. Es wurden bei 30 Patienten insgesamt 45 Röntgenbildpaare von 60 Implantaten aufgenommen. Hierzu wurde unmittelbar nach der Implantation und nach Abschluss der Einheilphase ein Röntgenbild mit dem Sidexis-System® vom jeweiligen Implantat angefertigt. Ein hochstandardisierter Aufnahmemodus war obligatorisch. Im Oberkiefer konnte während der Einheilphase ein durchschnittlicher periimplantärer Knochenabbau von 0,5 mm gemessen werden. Der Mittelwert für Knochenabbau im Unterkiefer war mit 0,9 mm größer. Das in dieser Studie untersuchte Röntgensystem eignet sich zur Verlaufsbeobachtung periimplantärer Knochenverhältnisse bei Einzelzahnimplantation und bei Implantation in teilbezahnten Kiefern. Im zahnlosen Kiefer beziehungsweise stark reduzierten Restzahngebiss erwies sich die Methode als ungeeignet. Die Bildqualität der digitalen Röntgenaufnahmen ist ausreichend, um den Verlauf des periimplantären Limbus alveolaris beurteilen zu können. Die Möglichkeit der Bildoptimierung (vor allem Kontrast- und Helligkeitsfilter) ist hierbei von Vorteil.
Schlagwörter: Digitale Radiographie, standardisierte Röntgentechnik, Röntgenverlaufskontrolle, enossale Implantate, periimplantärer Knochen
An innovative extension of performance in the area of single crown production is presented. Prefabricated crown blanks with color layering are inserted in the row of teeth with specially developed software and adapted apically to the stump with a CAM milling program.
Schlagwörter: prefabricated crown blanks, semi-finished product, CAD/CAM crown, plastic jacket crown, layering-induced esthetic effect, Cerec, inLab
Lasersysteme werden in einer Vielzahl von zahnmedizinischen Therapieverfahren vor allem in den Bereichen Chirurgie, Zahnerhaltung, Endodontie und Parodontologie eingesetzt, um sowohl den Komfort des Patienten als auch das Behandlungsergebnis zu verbessern. Die Wirksamkeit des Lasers hängt dabei entscheidend davon ab, wie die elektromagnetische Strahlung vom Zielgewebe absorbiert wird. Die Entwicklung eines neuartigen Diodenlasers im blauen Wellenlängenbereich (445 nm) verspricht eine gute Energiekopplung an pigmentierte Zellen und Gewebe. Kombiniert mit einer geringen Absorption in Wasser, resultiert eine im Vergleich zu konventionellen Halbleiterlasern im Wellenlängenbereich von 810 bis 980 nm verbesserte Schneidleistung bei chirurgischen Eingriffen. Darüber hinaus eignet sich blaues Laserlicht dafür, herkömmliche Maßnahmen zur Keimreduktion in parodontalen Läsionen oder Wurzelkanälen zu verbessern. Im Rahmen der vorliegenden Übersicht sollen klinische Anwendungen mit der neuartigen 445-nm-Lasertechnologie sowie aktuelle Studienergebnisse dazu aufgezeigt und diskutiert werden. Anhand klinischer Fallverläufe werden die Einsatzmöglichkeiten des Blaulichtlasers dargestellt.
Schlagwörter: Diodenlaser, Halbleiterlaser, Blaulichtlaser, Parodontitistherapie, Inzision, Exzision, Keimreduktion
Laser systems are used in a variety of dental treatments, particularly in the fields of surgery, restorative dentistry, endodontics, and periodontology, in order to improve both the patient's comfort and the treatment result. The effectiveness of the laser crucially depends on how the tissue absorbs the electromagnetic radiation. The development of a new kind of diode laser in the blue wavelength range (445 nm) promises good energy coupling to pigmented cells and tissue. Combined with low absorption in water, the cutting performance for surgical procedures is superior to conventional semiconductor lasers in the wavelength range 810 to 980 nm. Furthermore, blue laser light is an ideal way to improve standard methods of bacterial reduction in periodontal lesions and root canals. This overview illustrates and discusses the clinical applications with the new 445-nm laser technology, as well as current study results. The range of applications of the blue light laser is presented here based on clinical cases.
Schlagwörter: Diode laser, semiconductor laser, blue laser, periodontitis treatment, incision, excision, bacterial reduction
Als Unterstutzung der konventionellen mechanischen Parodontitistherapie kommen heute zunehmend antimikrobielle Wirkstoffe zum Einsatz. Die lokale Applikation von antimikrobiell wirksamen Substanzen ermoglicht dabei eine hohe Wirkstoffkonzentration bei insgesamt geringer systemischer Belastung. Fur die kontinuierliche Freisetzung des Wirkstoffs Chlorhexidin uber einen langeren Zeitraum wurde ein biologisch degradierbares Depotpraparat in Form eines Chips (PerioChip) entwickelt. Dieser Ubersichtsartikel evaluiert, basierend auf der heute vorliegenden Evidenz, die Einsatzmoglichkeiten des PerioChipR im Rahmen der Parodontitistherapie. Daruber hinaus werden weitere potenzielle Anwendungsmoglichkeiten des PerioChipR diskutiert.
Schlagwörter: Parodontitistherapie, Chlorhexidinchip, lokale antimikrobielle Therapie
Seite 217, ZAHNTECHNIK
Wunsch und Wollen - Ein junger Betrieb auf Erfolgskurs
The two case studies in this article show the effect on bruxism of a novel biofeedback splint (bruXane). A pressure sensor, vibration module, and data storage module to record bruxing events are integrated into a maxillary occlusal splint worn, as a rule, at night. When bruxing occurs, the pressure sensor triggers a motor that generates a vibrating sensation in the maxilla and, simultaneously via bone conduction, a buzzing sound. As a result of this biofeedback, the wearer's bruxing is interrupted or reduced and a positive, therapeutic effect on bruxism is achieved. With it, tendentially, a longer-term learning process leading to less bruxing appears to occur. Concurrently, the readable bruxing data enables conclusions to be drawn about the causes and types of bruxism that is occurring.
Anhand von zwei Fallbeispielen wird die Wirkung einer neuartigen Biofeedback-Schiene (bruXane®) auf den Bruxismus gezeigt. In eine - in der Regel nachts - im Oberkiefer zu tragende Schiene sind ein Drucksensor, ein Vibrationsmodul und ein Speichermodul zur Aufzeichnung der Bruxismusereignisse eingearbeitet. Der Drucksensor steuert ein Elektronikmodul mit Speicher und Motor, der ein vibrierendes Gefühl im Oberkiefer und gleichzeitig ein via Knochenschall übertragenes Summen beim Bruxen erzeugt. Mittels dieses Biofeedbacks unterbricht oder reduziert der Träger das Bruxen. Dadurch wird ein positiver Therapieeffekt auf den Bruxismus erreicht. Dabei scheint tendenziell auch ein langfristiger Lernprozess mit Nachlassen des Bruxismus zu entstehen. Die außerdem auslesbaren Daten ermöglichen gleichzeitig Rückschlüsse auf die Ursachen des Bruxismus und die Art des Schlafbruxismus.
Schlagwörter: bruxism, electromyography, craniofacial pain, contingent electrical stimulation, biofeedback, TMD, bruXane, occlusal splint
Bruxismus, Elektromyografie, kraniofazialer Schmerz, bedingte elektrische Stimulation, Biofeedback, CMD, bruXane, okklusale Schiene
The experienced Cerec user can manufacture high-quality, esthetic anterior and posterior bridges from IPS e.max CAD in a manageable 3-hour chairside session. On the basis of over 8 years of experience, it can be said that these restorations are clinically very well proven, provided they are used within the range of recommended indications. Experimental retainer bridges with extensions can be seen as highly interesting alternatives, although more clinical data are required for further confirmation.
Der erfahrene Cerec-Anwender kann chairside in einem überschaubaren Zeitrahmen von drei Stunden aus IPS e.max CAD ästhetisch anspruchsvolle Brücken im Frontund Prämolarenbereich herstellen. Erfahrungen über acht Jahre lassen auf eine ausgezeichnete klinische Bewährung dieser Versorgungen bei Einhaltung der Indikationen schließen. Experimentelle Flügelbrücken stellen sehr interessante Alternativen dar, müssen aber mit klinischen Daten weiter untermauert werden.
Schlagwörter: all-ceramic, Cerec, chairside treatment, bridge prosthetics, adhesive cementation, retainer bridges with extensions
Vollkeramik, Cerec, Chairside-Behandlung, Brückenprothetik, adhäsive Befestigung, Flügelbrücken
Bei Totalprothesen werden Zähne aufgestellt, einprobiert und gegebenenfalls verändert, erst dann erfolgt die Weiterverarbeitung. Bei abnehmbarem Zahnersatz läuft dies in der Regel anderes ab: Zuerst wird ein Gerüst hergestellt, der Kunststofftechniker soll die Fehler der Edelmetallabteilung beheben und zum guten Schluss muss der Zahnarzt den Patienten überzeugen, dass nicht mehr herauszuholen war. Dieses absurde Szenario ist leider weiter verbreitet, als man wahrhaben will. Der Misserfolg ist vorprogrammiert, niemand ist wirklich zufrieden und der Patient einmal mehr der Dumme. Dabei ist Abhilfe wie so oft im Leben recht einfach, wenn nur kleine Änderungen im täglichen Ablauf in Kauf genommen werden. Durch die Entwicklung der Integral Veneers ist Zahnärzten und Zahntechnikern ein mächtiges Werkzeug gegeben, durch das Patienten vorab mehr als ausreichend über die technischen und ästhetischen Möglichkeiten informiert werden können. Die Herstellung der Suprastrukturen erfolgt dann passend zum erarbeiteten Entwurf. Bei der Komplettierung durch Kunststoff fließen die Veneers als Bestandteil der Verblendung in die fertige Arbeit ein.
Schlagwörter: Kunststoff, Verblendung, Teleskopkronen, Konuskronen, abnehmbarer Zahnersatz
Es wird eine innovative Leistungserweiterung im Bereich Einzelkronenfertigung vorgestellt. In Form und Farbschichtung präfabrizierte Kronenrohlinge werden mit einer speziell entwickelten Software in die Zahnreihe integriert und mit einem CAM-Schleifprogramm apikal an den Stumpf angepasst. Eine rationelle Art der digitalen Kronenherstellung mit guten Ergebnissen.
Schlagwörter: Präfabrizierte Kronenrohlinge, Halbzeug, CAD/CAM-Krone, Kunststoffmantelkrone, schichtungsbedingte, ästhetische Wirkung
Der Artikel zeigt einen kurzen Abriss über die vorhandene digitale Fototechnik, die in vielen Praxen verfügbar ist. Je nach verwendeter Technik sind eine schnelle Weiterverarbeitung der Bilder und eine zielgenaue Speicherung in dentalen Abrechnungs- und Archivierungsprogrammen möglich. Bei Vorhandensein und richtiger Anwendung von diversen Fotoutensilien lassen sich vielseitig verwendbare Aufnahmen machen, diese effizient in der Patientenberatung einsetzen und gleichzeitig der geforderten Dokumentationspflicht nachkommen.
Schlagwörter: Fotodokumentation, Archivierung, Qualitätssicherung, Dokumentationspflicht, Patientenberatung
Der marginale Knochenverlust um dentale Implantate wird durch mehrere Parameter beeinflusst. Zu diesen zählen u. a. Mikrobewegungen und eine bakterielle Kontamination im Bereich der Mikrospalten im Kontaktbereich zwischen Implantat und Abutment. Weitere wichtige Einflussfaktoren sind die verwendete Implantationstechnik sowie das Implantatdesign, das Implantatmaterial und die Beschaffenheit der Implantatoberfläche. Da das Design bei herkömmlich verwendeten konfektionierten Implantaten stets vorgegeben ist, werden zur Anpassung des Implantatbetts Bohrer verwendet. Während dieser Präparation kann es zur Überhitzung und Traumatisierung des Knochengewebes kommen. Ist zudem das Weich- oder Hartgewebeangebot unzureichend, werden zusätzliche chirurgisch-augmentative Eingriffe notwendig, um herkömmliche Implantate in angemessener Position zu inserieren. Ziel des vorliegenden Fallberichts ist es, ein innovatives minimalinvasives Konzept für den Einzelzahnersatz mit einem patientenindividuellen wurzelanalogen Hybridimplantat in der ästhetischen Zone zu beschreiben. Dieses innovative Konzept beinhaltet die präzise Replikation der Wurzelgeometrie mittels CAD/CAM-Technologie und die 3-D-Erfassung des Zahns bereits vor der Extraktion durch eine Digitale Volumentomografie (DVT). Das Ausmaß der Knochenremodellation nach der Implantatinsertion kann mit dieser Technik verringert werden. Im vorliegenden klinischen Fall wurde ein patientenindividuelles wurzelanaloges Hybridimplantat zum Ersatz eines oberen linken mittleren Schneidezahns unmittelbar nach der Extraktion in die frische Extraktionsalveole inseriert. Das ästhetische und funktionelle Ergebnis in der ästhetisch anspruchsvollen Zone war sehr zufriedenstellend. Individuelle wurzelanaloge dentale Implantate könnten sich in einem eingeschränkten Indikationsbereich zu einer praktikablen Alternative zu den derzeitigen zylindrischen und kegelförmigen Schraubenimplantaten entwickeln. Das neue Konzept vermeidet jeglichen Mikrospalt zwischen Implantat und Abutment und verringert die Traumatisierung von Weichgewebe und Knochen.
Schlagwörter: Wurzelanaloges Implantat, individuelles Implantatdesign, Einzelzahnersatz, Mikrospalt, Sofortimplantation
Die CAD/CAM-Technologie bietet die Möglichkeit zur Konstruktion einer Restauration am Computer und die Fertigung der Restauration auf präzise gesteuerten vollautomatischen Fräs-/Schleifmaschinen. Die Technologie hat sich bei Keramiken mittlerweile durchgesetzt. Nun kommen weitere Werkstoffe auf den Markt, die mit geringerem Zeit- und Kostenaufwand mit Hilfe dieser Technologie verarbeitet werden können. In einer vergleichenden Untersuchung wurde die Bruchlast von maschinell hergestellten provisorischen Kunststoff-Brückengerüsten derjenigen von formidentischen Eierschalenprovisorien und Direktprovisorien gegenübergestellt.
Schlagwörter: Provisorien, temporäre Versorgung, CAD/CAM-Kunststoffe, PMMA-Brücken, Bruchlast
Behandlungen, bei denen nichterhaltungswürdige Zähne am Tag der Chirurgie entfernt und durch Sofortimplantate ersetzt werden müssen, gestalten sich bezüglich Diagnose und Behandlungsplanung schwieriger als die übliche zweizeitige Behandlung. Immer mehr niedergelassene Zahnärzte arbeiten mit Implantatplanungssoftware und CAD/CAM-Technik und nutzen CT-Daten und Röntgenschablonen für die computergestützte virtuelle Behandlungsplanung. Auf dieser Basis wird eine chirurgische Schablone hergestellt, die den Eingriff erleichtert und sogar die Herstellung einer prothetischen Sofortversorgung ermöglicht. Diese Verfahren waren aber bisher nur für Patienten möglich, die im Behandlungsareal bereits zahnlos waren. Schwierig wird ihre Anwendung, wenn der Patient keine herausnehmbare Teil- oder Vollprothese tragen möchte und nichterhaltungswürdige Zähne bis zum Implantationseingriff erhalten werden sollen. Dieser Beitrag beschreibt die Vorteile einer neuartigen zweiteiligen Röntgenschablone und ihre Herstellung. Die vorgestellte Konstruktion wird in Verbindung mit der CAD/CAM-Technik eingesetzt und hilft bei der Diagnose und Behandlungsplanung, wenn die Patienten bis zum Implantationszeitpunkt ein zahngetragenes Provisorium behalten möchten.
Schlagwörter: CT-Scan, lappenloser Eingriff, frische Extraktionsalveolen, schablonengeführte Chirurgie, Sofortfunktion, Sofortimplantation, Röntgenschablone
Im Rahmen einer in-vitro Studie wurde die Abrasionsfestigkeit von sechs verschiedenen Kunststoffzahnsorten untersucht. Anliegen war die Bewertung der Abrasionsfestigkeit in Abhängigkeit von der Dauer der Belastung, indem Untersuchungen mit 7 Stunden und 14 Stunden Belastungen sowie wiederholte Belastungen mit einer Dauer von 7h durchgeführt wurden. Alle Untersuchungen wurden auf Abratest 03 Geräten, mit n = 10 Proben durchgeführt. Es zeigte sich, dass die Abrasionsfestigkeit bei Polystar LUX HK, Postaris und Integral vergleichbar und nur geringfügig reduziert im Vergleich zu Vitapan ist. Dagegen zeigten Premium 8 und Genios P Zähne insbesondere in den jeweiligen Anfangsserien einen signifikant erhöhten Abrieb, der mit einem Höhenverlust bis zu 0,7 mm je Serie verknüpft ist. Dieses Verhalten ist wahrscheinlich auf eine reduzierte Oberflächenqualität zurückzuführen und schränkt die Nutzungsdauer dieser Zähne ein.
Schlagwörter: Vollkeramikkrone, Jacket-Krone, Hohlkehle, Stufenpräparation, Bruchfestigkeit, CEREC, in-Ceram
Objective: The aim of this paper was to present the function and potential of diagnosing caries lesions using a recently introduced near-infrared (NIR) transillumination technique (DIAGNOcam, KaVo).
Method and Materials: The study included 130 adolescents and adults with complete permanent dentition (age > 12). All patients underwent visual examination and, if necessary, bitewing radiographs. Proximal and occlusal surfaces, which had not yet been restored, were photographed by a NIR transillumination camera system using light with a wavelength of 780 nm rather than ionizing radiation. Of the study patients, 85 showed 127 proximal dentin caries lesions that were treated operatively.
Results: A cross table shows the correlation of radiography and NIR transillumination. Based on our practical clinical experiences to date, a possible classifi cation of diagnosis is introduced. The main result of our study was that NIR light was able to visualize caries lesions on proximal and occlusal surfaces.
Conclusion: The study suggests that NIR transillumination is a method that may help to avoid bitewing radiographs for diagnosis of caries in everyday clinical practice.
Schlagwörter: caries detection, caries diagnostics, DIAGNOcam, near-infrared light, photo-optics, proximal caries
Das Ziel der hier präsentierten Beiträge ist es, eine Hilfestellung bei der Meisterung typischer Problemsituationen in der zahnärztlichen Praxis zu bieten. Vorgestellt werden Tipps zum Umgang mit alltäglichen Schwierigkeiten und Tricks zur rationellen Gestaltung zahnärztlicher Arbeitsvorgänge. Die beschriebenen Verfahren sind empirisch erprobt und haben sich in der Praxis der Verfassers viele Male bewährt. Eine Verantwortung für das Gelingen bzw. eventuelle Misserfolge kann jedoch nicht übernommen werden.
Schlagwörter: Brücken, Abnehmen von Brücken, Rezementierung, Ummantelungstechnik
Der vorgestellte Patientenfall zeigt, welchen Ansprüchen sich Labore täglich gegenübersehen. Es wird die Herstellung von Kronen und kleinen Brücken veranschaulicht, die wirtschaftlich hergestellt werden und ästhetisch wie funktionell überzeugen. Geschildert und diskutiert wird dies anhand der "bionischen Versorgung" mit dem physikalischen Eigenschaftsprofil des natürlichen Zahns.
Schlagwörter: Ästhetik, Funktion, Wirtschaftlichkeit, bionische Versorgung, Kronen, kleine Brücken
Die Anwendung von Stegverankerungen in der Implantatprothetik hat sich bewährt. Haltbarkeit, Nachsorge, Komfort und Überlebensrate der Implantate zeigen gute Ergebnisse. Ein Problem dieser Versorgung stellt aber die lange und aufwändige Herstellungsphase dar. Diese verzögert die für den Patienten bedeutende definitive Versorgung und erhöht die Kosten des Zahnersatzes. Konfektionierte Bauteile für Stegsysteme mussten bisher im zahntechnischen Labor verarbeitet werden. Das hier vorgestellte neue Stegsystem ermöglicht eine zügige und funktionelle Versorgung in der Anwendung am Behandlungsstuhl.
Schlagwörter: Prothese, Implantatverankerung, Steg, Gerostomatologie, Zahnersatz
Durch die materialtechnischen Verbesserungen der letzten Jahre wurde das Indikationsspektrum für direkte Kompositfüllungen erheblich erweitert. Gerade aus ästhetischer Sicht stellen sie bei entsprechender Verarbeitung eine kostengünstige Alternative zu laborgefertigten Versorgungen dar. Durch minimalinvasive Präparationstechniken wird nicht nur mehr gesunde Zahnsubstanz erhalten als bei vergleichbaren Therapieformen, sondern auch die optische Gestaltung der Füllung erheblich erleichtert. Um optimale Ergebnisse zu erzielen, muß jedoch der Aufbau des natürlichen Zahnes aus Schmelz und Dentin durch eine adäquate Schichttechnik mit entsprechenden Kompositmassen nachgeahmt werden. Außerdem ist bei der Modellation der Füllungsoberfläche auf eine korrekte Wiedergabe der anatomischen Strukturen zu achten. Eine zusätzliche Individualisierung mit Intensivfarben läßt die Restauration ebenso "unsichtbar" werden wie teure vollkeramische Versorgungen.
Schlagwörter: Kompositfüllungen, ästhetische Zahnheilkunde, minimalinvasive Präparation, Schichttechnik, Individualisierung
Der Einsatz von adhäsiv befestigten Keramikrestaurationen hat sich klinisch bewährt. Der Beitrag schildert die Langzeiterfahrungen und den Indikationsbereich, beschreibt die einzelnen Behandlungsschritte von der Präparation über die temporäre Versorgung bis zur Eingliederung und macht auf mögliche Fehlerquellen aufmerksam. Besonders eingegangen wird auf die Grundregeln der Kavitätenpräparation für Keramikrestaurationen (spannungsfrei, stabiler Keramikrand eindeutig positionierbar, Kachelform als Ideal), die konsequent eingehalten werden müssen.
Die Autoren stellen einen ästhetisch prothetischen Lösungsansatz dar, bei dem bei einem Patienten nach Extraktion die mittleren und seitlichen Frontzähne mittels Sofortimplantation und -restauration versorgt werden. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei der Ausformung des periimplantären Weichgewebes durch das Provisorium und dessen Emergenzprofil. Die Fertigstellung des Falls erfolgte mittels CAD/CAM-gefertigter individualisierter Zirkoniumdioxid- Implantataufbauten und Vollkeramikkronen.
Schlagwörter: Sofortimplantation, Sofortrestauration, Provisorium, Gingivakonditionierung, Zirkoniumdioxid-Implantataufbauten, Vollkeramikkronen
Bei Praxisneugründungen ist das digitale Röntgen beinahe Standard. Die digitale Umrüstung einer Praxis stellt einen tief greifenden Eingriff in gewachsene Organisations- und Ausrüstungsstrukturen dar, der eine sorgfältige Zieldefinition und Ablaufplanung erfordert. Speicherfolien- oder Sensortechnik und Stand-alone-System oder große Netzwerklösung sind die grundlegenden Alternativen. Aus Gründen des einfacheren Arbeitsablaufes und der größeren Datensicherheit wird die Praxisvernetzung mit Sensortechnik als zukunftsweisende Ausstattungsvariante angesehen. Bei der Ausgestaltung der Netzwerkhardware sollten für zukünftige Anforderungen ausreichende Leistungsreserven eingeplant werden. Besonderes Augenmerk ist auf die Kompatibilität von Verwaltungs- und Röntgensoftware zu richten. Die Integration des digitalen Röntgens kann nur dann erfolgreich sein, wenn alle Teammitglieder in Planung, Ausbildung und Training einbezogen werden.
Schlagwörter: Digitales Röntgen, Röntgenkonzepte, Praxisdigitalisierung, Praxisvernetzung
Totalprothetik ist kein einfaches Gebiet der Prothetik. Ein Konzept als Leitfaden zur Herstellung totaler Prothesen hat sich aus den Erfahrungen des Autoren bestens bewährt - auf Grundlage dieser Erfahrungen aus eigener Referententätigkeit über das Aufstellkonzept TiF® (Totalprothetik in Funktion nach Karl-Heinz Körholz) und solchen aus eigener Anwendung sollen im Folgenden die Überlegungen gestützt werden.
Anhand der Veränderung parodontaler Indizes sollte über einen Zeitraum von sechs Monaten geprüft werden, inwieweit flexible Interimsprothesen aus Polyamid (Nylon-12) im Vergleich zu herkömmlichen Drahtklammerkunststoffprothesen auf PMMA-Basis zu einer Schädigung des Parodontiums führen. Bei den Patienten mit Interimsprothesen aus Nylon wurden im Beobachtungszeitraum geringere parodontale Veränderungen festgestellt als bei den Patienten mit konventionellen Interimsprothesen. Zudem konnte eine geringere Anzahl an Druckstellen beobachtet werden. Die Ergebnisse legen nahe, dass Interimsprothesen aus Nylon-12 innerhalb eines Tragezeitraumes von einem halben Jahr nicht zu einer höheren Schädigung des Parodontiums führen.
Schlagwörter: Drahtklammerkunststoffprothese, flexible Prothesen, metallfreie Prothesen, Nylon-12, PMMA, randomisierte prospektive Studie
Ziel der Untersuchung war, das Verhalten der Abzugskräfte sowie das Verschleißverhalten von unterschiedlichen konfektionierten Kugelkopf-Verankerungen unter Langzeitbeanspruchung zu evaluieren. Ausgewählt wurden 4 handelsübliche Attachments. Unter Simulation einer unilateralen Freiendsituation wurden unter fortlaufender Messung der Abzugskräfte 50.000 Füge-Lösebewegungen mit je 8 Probekörpern im Wasserbad durchgeführt. Im Fügezustand wurde eine exzentrische Endlast von 100 N auf den Matrizenhalter aufgebracht.
Schlagwörter: Kugelkopfattachment, Abzugskräfte, Verschleiß, Hybridprothetik
Die Bleichbehandlung ist eine Therapieform, die der Patient aus sozialen und/oder psychologischen Gründen vom Zahnarzt erwartet. Der primäre Beweggrund ist im Wunsch nach einem akzeptablen dentofazialen Aussehen zu suchen, dessen Kriterien durch ein bestimmtes soziokulturelles Umfeld und die mediale Verbreitung des Zeitgeistes bestimmt werden. Dieser Beitrag grenzt die Bleichtherapie von kosmetischen Verfahren ab und verdeutlicht die aus ästhetischer Sicht unbestreitbaren Vorteile für den Patienten, die insbesondere in der Schonung der Zahnhartsubstanz bei gleichzeitig weitgehender Nebenwirkungsfreiheit liegen. Daher ist die Bleichtherapie als unverzichtbare Behandlungsoption einer modern ausgerichteten Zahnheilkunde einzustufen.
Schlagwörter: Bleichtherapie, Ästhetik, Kosmetik
Um bei Veneers eine exakte Präparation, einen störungsfreien Sitz und ein ästhetisches Resultat zu erreichen, ist eine sorgfältige, auf die individuellen Besonderheiten eines jeden Falles eingehende Behandlungsplanung erforderlich. Die Erschaffung eines neuen Lächelns besteht aus einer Abfolge vieler wichtiger Einzelschritte, deren systematische Durchführung zu einem vorhersagbaren Ergebnis führt. Ästhetische Perfektion ist nur möglich, wenn vom Anfang bis zum Ende der Behandlung ein intensiver Informationsaustausch sowohl mit dem Patienten als auch mit dem Techniker stattfindet. Zur Erzielung einer perfekten Präparation sind Wax-up, Silikonschlüssel sowie damit verbundene Techniken wie die initiale ästhetische Rekonturierung und das ästhetische diagnostische Provisorium von großer Bedeutung. Hierdurch können mögliche Fehler und destruktive Auswirkungen des Einsatzes von Tiefenmarkierern verhindert werden, die auftreten, wenn Zähne ohne Berücksichtigung der alterungsbedingten Volumenabnahme des Schmelzes oder ihrer ungünstigen Stellung im Zahnbogen präpariert werden.
Schlagwörter: Keramische Veneers, Präparation, Ästhetik, Tiefenmarkierer, diagnostische Provisorien
Um gerade auch Berufseinsteigern, die in ihrem Labor oft nur mit einem Okklusionskonzept konfrontiert werden, das nötige Basiswissen zu vermitteln, hat der Autor in seinem Beispiel die wesentlichen Elemente von gängigen Okklusionskonzepten herausgearbeitet und geht auch auf die Anforderungen, die diese an die entsprechenden Seitenzahngarnituren stellen, ein.
Schlagwörter: Okklusion, Vollbalancierung, bilaterale Balancierung, sequentiale Balancierung, Eckzahn-Prämolaren Führung, anatomisch geformte Seitenzahngarnituren
Die Anwendung von Nickel-Titan-Instrumenten zur Wurzelkanalaufbereitung entwickelt sich zu einem neuen Standard in der Endodontie. Als eine Conditio sine qua non für eine erfolgreiche Nutzung dieser Technologie gilt heute eine individuell justierbare Drehmomentbegrenzung für die verschiedenen Instrumentensysteme. Realisiert wird diese Drehmomentbegrenzung in der Regel durch spezielle Antriebssysteme, die als Beistellgerät in Kombination mit einem Endo-Winkelstück genutzt werden. Dieser hohe apparative Aufwand steht einer einfachen und rationellen Behandlung entgegen. Als Alternativen zu dieser Technologie wird ein neu entwickeltes Endo-Winkelstück mit integrierter Drehmomentbegrenzung vorgestellt. In In-vitro-Untersuchungen wurde überprüft, ob dieses Winkelstück für eine Anwendung mit rotierenden Nickel-Titan-Aufbereitungssystemen geeignet ist. Anhand von Fallbeispielen soll die Praktikabilität dieses neuen Antriebssystems demonstriert werden.
Schlagwörter: Drehmomentbegrenzung, Endodontie, Nickel-Titan-Instrumente, Winkelstück SIRONiTi, Wurzelkanalaufbereitung
Nicht bei allen Indikationen ist eine CT-gestützte implantatprothetische Planung problemlos möglich. Der Autor zeigt für solche Fälle als Alternative eine exakte modellgestützte Implantatplanung auf, bei der, wie bei der Computerdiagnostik, die Operation über eine Schablone durchgeführt wird, die zuvor jedoch am Modell geplant und erstellt wurde.
Schlagwörter: Implantatprothetik, modellgestützte Implantatplanung, Labor-Mapping
Zahnpasten mit herbalen Zusätzen erfuhren in letzter Zeit eine kontinuierliche Weiterentwicklung. Ziel der vorliegenden klinisch kontrollierten Studie war es, zwei neue, noch nicht getestete Zahncremepräparate hinsichtlich ihrer langfristigen Wirkung auf Plaque und Gingivitis zu prüfen. An der Studie nahmen 125 Probanden teil, die fünf Markenpräparate (Parodontax®, Meliamint®, Colgate Total®, Citrisol®, Dentagard®) als alleinige Mittel zur Zahnpflege über einen Zeitraum von 6 Monaten zu Hause verwendeten. Als primärer Prüfparameter wurde der Gingivaindex erhoben, darüber hinaus Plaqueindex (Silness/Löe), modifizierter Gingivaindex und Blutungsindex (Bleeding on Probing). Nach statistischer Aufarbeitung ergab sich zwischen den Gruppen für keinen der Parameter und zu keinem der Erhebungszeitpunkte ein statistisch signifikanter Unterschied. Zum Studienende (Monat 6) zeigten alle fünf Präparate eine signifikante Reduktion beider Gingivaindizes im Vergleich zum Studienstart (Monat 0). Nur das Produkt Meliamint® verbesserte beide Indizes über den gesamten Zeitraum von 1 bis 6 Monaten; Citrisol® zeigte zum Monat 1 eine signifikante Reduktion des Blutungsindex. Die Compliance der Probanden war unabhängig von den Präparaten sehr gut. Sämtliche Zahnpasten erwiesen sich für die Reduktion gingivaler Entzündungen als gut geeignet, wobei die beiden neuen Präparate gegenüber den etablierten Marken mindestens gleichwertig waren.
Schlagwörter: Zahnpasten, antiinflammatorische Zusätze, Plaqueindex, Gingivaindizes, Gingivitis
Implantatgetragener CAD/CAM-gefertigter Zahnersatz ist vor einigen Jahren sehr erfolgreich für die Rehabilitation teilbezahnter oder zahnloser Ober- und Unterkiefer eingeführt worden. In dem Beitrag wird beschrieben, wie bei einem Patienten ein implantatgetragener Steg im Unterkiefer individuell gestaltet und gleichzeitig neben einer Deckprothese im Unterkiefer eine Totalprothese im Oberkiefer erneuert wurde. Die Behandlung, bei der u. a. die digitale CAD/CAM-Technologie und das System cara I-Bar zum Einsatz kamen, erfolgte unter stetigem Austausch zwischen Zahnärzteteam, zahntechnischem Labor und Patient.
Schlagwörter: CAD/CAM-Herstellung, Stegversorgung, Stegprothese, cara I-Bar, Implantatversorgung
Von entscheidender Bedeutung bei der Diagnostik von Patienten mit anhaltenden Schmerzen ist die gründliche Erfassung und Dokumentation der Beschwerden. Die dafür benötigten Informationen werden im Zuge eines individuellen anamnestischen Gesprächs sowie mit Hilfe von Schmerzfragebögen gewonnen. In dem vorliegenden Beitrag wird ein Schmerzfragebogen für Patienten mit orofazialen Schmerzen vorgestellt, der in enger Anlehnung an Vorgaben der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes zusammengestellt wurde und seit 1998 verwendet wird. Neben der standardisierten Erfassung und Dokumentation wichtiger Aspekte des Schmerzerlebens erlaubt dieses Instrument u. a. die Abschätzung der Erfolgswahrscheinlichkeit bestimmter Therapiemaßnahmen, wie am Beispiel von Stabilisierungsschienen (Michigan-Schienen) zur Behandlung schmerzhafter Myoarthropathien gezeigt wird.
Als besonderer Service für die Leser ist der Schmerzfragebogen als PDF-Datei unter
http://qos.quintessenz.de/qos/downloads/schmerzfragebogen.pdf
abrufbar.
Schlagwörter: Chronische Schmerzen, Schmerzdiagnostik, diagnostische Fragebögen, medizinpsychologische Filterdiagnostik, Prognose
Berichtet wird über den Fall einer vitalen 64-jährigen Patientin. Wegen klinisch manifester Unverträglichkeiten auf Metalle und eines reduzierten Zahnbestands wünschte sie sich einen festsitzenden, implantatgetragenen metallfreien Zahnersatz. Außerdem sollte die Behandlung für sie möglichst schonend erfolgen. Die Patientin konnte mit zweiteiligen Keramikimplantaten sowie Kronen und Brücken aus Zirkondioxidkeramik sowohl funktionell als auch ästhetisch hochwertig versorgt werden.
Schlagwörter: Zweiteilige Keramikimplantate, Abutment, Zirkondioxid, Implantatprothetik, Ästhetik, Interimsversorgung
Um einen guten Haftverbund auf lichthärtenden Kompositen zu erzielen, reichen die Einbeziehung der Schmierschicht beziehungsweise das Aufrauen mit einem Diamanten und die anschließende Applikation eines geeigneten Bondings aus. Einen guten Haftverbund zu industriell gefertigten CAD/CAM-Kompositen zu erzielen, ist etwas anspruchsvoller. Die zielführende Vorgehensweise ist hier Sandstrahlen und anschließende Applikation eines Universalbonds. Diese Vorgehensweise führt auch bei lichthärtenden Kompositen zum Erfolg.
Schlagwörter: Komposit, CAD/CAM-Komposit, Bonding, Primer, Füller